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Helga König im Gespräch mit dem Starcoiffeur Udo Walz

Lieber Udo Walz, vor einigen Tagen habe ich Ihren äußerst hilfreichen Ratgeber "HairAffair: Tipps & Tricks" rezensiert. Heute möchte ich Ihnen einige Fragen dazu stellen. 

 Udo Walz
Helga König: Sie haben in Ihrem Metier eine steile Karriere gemacht und sind aufgrund Ihres Könnens ebenso bekannt, wie Ihr berühmtes Klientel. Im Alter von 18 Jahren waren Sie schon in St. Moritz als Coiffeur tätig und kümmerten sich u.a. um die Haare von Marlene Dietrich und Romy Schneider. Wie schafft man es, in so jungen Jahren bereits, selbst von schwierigen Filmdiven ein solches Vertrauen entgegen gebracht zu bekommen? 

Udo Walz: Ich war in St.Moritz noch sehr jung, hatte aber dafür schon die Erfahrungen in Sachen "Hochsteckfrisuren". Diese konnte ich blitzschnell, falls es gewünscht war. Das haben die Damen natürlich sehr schnell erfahren und sich ausprobiert. Das sprach sich natürlich auch rum und so kam es, dass mich verschiedene Filmproduktionen gebucht hatten. 

Helga König: Können Sie unseren Lesern berichten, wann Sie sich mit Ihren Läden in Berlin erfolgreich etabliert haben und wer Ihre ersten namhaften Kunden dort waren? 

Udo Walz: Anfang der 80er Jahre habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit in der Fasanenstrasse, gewagt. Ein paar Jahre später eröffnete ich auf dem renommierten Kurfürstendamm meinen ersten großen Salon. Danach baute sich alles Step by Step auf und nun sind es mittlerweile 9 Salons. 

Helga König: Wie würden Sie Ihre Firmenphilosophie beschreiben?

Udo Walz: Bei mir darf jeder arbeiten, egal welcher Religion, Hautfarbe usw. Wichtig ist mir das "Können", Talent, gepflegtes Auftreten, Disziplin und Höflichkeit. Meine Kunden sollen sich in einer angenehmen Atmosphäre wohlfühlen und sich gut beraten lassen können, bevor sie sich für einen neuen "Kopf" entscheiden. So verhält es sich auch mit meinen Kunden - jeder, der einen Termin möchte, bekommt auch einen. 

Helga König: Weshalb sind nasse Haare so extrem empfindlich? 

Udo Walz: Nasse Haare sind sehr empfindlich. Beim Kämmen werden sie überdehnt und wahnsinnig beansprucht. Sie können reissen. Das größte Risiko beim Umgang mit nassem Haar liegt in zu grober Behandlung. Sie legen ein Handtuch auf ihren Kopf und rubbeln auf ihrem Haar und der Kopfhaut herum, als würden sie etwas Lästiges loswerden wollen. Dann nehmen sie das Handtuch ab und schauen auf ein wahres Vogelnest aus Haaren, das nun vor dem Frisieren erst mal entwirrt werden muss. Viele Menschen machen es dann noch schlimmer, indem sie zur nächsten Bürste oder zum grobzackigen Kamm greifen, um damit durch das verknotete Haar grob zu bürsten oder zu kämmen, wobei etliche Haarstrukturen zerstört werden. Wenn das Haar nass ist, dann kann es bis zu doppelter Länge gestreckt werden, aber es springt nicht immer zu seiner normalen Form zurück und kann an einem der Schwachpunkte entlang des Haarschafts brechen. Es ist normalerweise auch etwas angeschwollen, und es ist daher leicht, den Schuppenmantel aufzurauhen, wenn man es mit einem Handtuch oder anderen Stoffen reibt. 

Helga König: Können Sie unseren Leser begründen, weshalb man mit zunehmendem Alter die Haare immer etwas mehr kürzen lassen sollte? 

Udo Walz: Man kann das nicht an jeder Kundin messen. Ich persönlich empfinde es so. Natürlich muss das immer zum Typ passen. Aber generell verjüngt es eine Kundin, wenn die Haare im Alter kürzer getragen werden. Meistens bekommen sie dadurch noch ein offeneres Gesicht.

Helga König: Ihren Tipp mit der kalten Dusche nach dem Haarwaschen habe ich ausprobiert. Das Ergebnis hat mich überzeugt. (Gottlob sind meine Vorfahren waschechte Preußen. grins) Wieso wird dieses erfolgreiche Mittel zur Haarverschönerung so selten in Haarsalons angewendet - hat sich das Geheimnis noch nicht herumgesprochen? 

Udo Walz: Da ist ein sehr altes Verfahren und nun wirklich kein Geheimnis. Wir wenden es sehr oft im Salon an und die Kunden haben immer ein "WOW"-Erlebnis. Fast alle meine Kunden empfinden es auch als sehr angenehm, daher behalte ich das Verfahren bei. 

Helga König: Warum sollte man es besser lassen, hin und wieder selbst die Schere anzusetzen? 

Udo Walz: Das sollte man nun wirklich einem Profi überlassen. Ich habe generell nichts dagegen, wenn sich Kunden mit der typischen Nagelschere ihren Pony schneiden. Aber haben Sie mal versucht, sich die Haare selber zu schneiden? Das fängt am Hinterkopf schon an. Das geht zu 100 % immer schief. Also, daher immer einen Fachmann aufsuchen, beraten lassen und schneiden lassen. 

Helga König: Mit welchen Pflegemitteln sollte man Haare behandeln? 

Udo Walz: Die wichtigsten Produkte sind immer ein Kopfhaut verträgliches Shampoo. In unseren Salons am Kurfürstendamm und in der Uhlandstraße kann man einen Kopfhauttest machen lassen, danach wird bestimmt, welche Produkte zu einem passen. Weiterhin wichtig sind ein Conditioner, Pflegemaske als "leave in"-Produkt. Im Sommer empfehle ich immer noch ein Feuchtigkeitsspray gegen das Austrocknen der Haare durch Sonne und Meersalz. 

Helga König: Sollten Blondtöne im fortschreitenden Alter Silbertönen weichen? 

Udo Walz: Auf gar keinen Fall! Blonde Haare sind immer attraktiver und verleihen einen weicheren, manchmal auch glamourösen Look. Natürlich kann man silbernes Haar auch in Blondtönen färben, das ist kein Problem. Allerdings kenne ich Damen mit silbernen Haaren, die sehr schön aussehen und ihren Typ damit unterstreichen. Es muss nur passend sein! 

Helga König: Worin unterscheiden sich Ihre Pflegeprodukte von normalen Industrieprodukten? 

Udo Walz: Pflegeprodukte beim Friseur unterscheiden sich oft darin, dass sie meistens eine höhere Qualität haben, ergiebiger in ihren Eigenschaften sind und dabei noch hochwertig sind. Natürlich kosten sie mehr als in einem Drogeriemarkt, die Ergebnisse sind oft sehr unterschiedlich. Ich persönlich habe meine eigenen Produkte in einem Drogeriemarkt stehen. Diese unterscheiden sich aber von den Industrieprodukten durch Anwendung im eigenen Salon. Erst wenn ich ein Produkt zu 100% selbst geprüft habe, gebe ich es frei und das darf dann auch in den Drogeriemarkt. Dafür stehe ich ja mit meinem Namen ein. 

Helga König: Was erhoffen Sie sich, bei den LeserInnen durch das Büchlein zu bewirken? 

Udo Walz: Zunächst soll es ein Ratgeber sein, aber auch als kleines Geschenk für die beste Freundin, Mutter, Schwester oder Bekannte dienen. Darin stehen kleine Tipps, die man im Alltag gut gebrauchen kann und es kann in der kleinsten Handtasche mitgetragen werden. Es kostet nur 5 € und ist als kleine Aufmerksamkeit nun wirklich nicht teuer. Es befinden sich auch viele hilfreiche Hinweise in dem Buch, wie man mit seinen Haaren nicht umgehen sollte. 

Lieber Udo Walz, ich danke Ihnen vielmals für das erhellende Interview. 

Herzliche Grüße nach Berlin  Ihre Helga König:-))

Foto:  Copyright Udo Walz

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