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Helga König im Gespräch mit Cornelia Heymann- Löwenstein zu den bevorstehenden Kunsttagen in Winningen an der Mosel, am 9.-11.5. 2014

Liebe Frau Heymann-Löwenstein, Sie leben in Winningen an der Mosel und betreiben dort gemeinsam mit Ihrem Ehemann Reinhard Löwenstein das VDP- Weingut Heymann-Löwenstein. Zudem  gehören Sie dem dortigen Kunsttage-Team an. 

Helga König: Am 9.-11 Mai 2014 finden die Kunsttage in Winningen statt. Können Sie den Lesern zunächst einmal kurz mitteilen, wo Winningen genau liegt und wodurch sich der Ort auszeichnet? 

 Cornelia Heymann-Löwenstein
Cornelia Heymann-Löwenstein: Winningen liegt 15km von Koblenz entfernt an der Terrassenmosel. Die Gemeinde hat ca. 2600 Einwohner, ist ein bekannter Weinbauort, eingebettet in steile Weinbergterrassen, die hauptsächlich mit Rieslingreben bestockt sind. Es gibt noch viele hauptberufliche Winzer, die hervorragende Riesling Weine aus den exponierten Lagen wie Röttgen und Uhlen vinifizieren. Weiterhin verfügt der Ort über eine gut funktionierende Infrastruktur mit diversen Geschäften, Banken, Post und sehr guten Restaurants, Weinstuben, Hotels und Pensionen. Winningen ist mit dem Auto z.B über die Autobahn 61 sehr gut erreichbar, aber genauso problemlos mit dem Zug (Strecke Koblenz-Trier). 

Helga König: Hat man Möglichkeiten dort zu übernachten, sofern die Anfahrt weiter ist?

Cornelia Heymann-Löwenstein; Winningen bietet gute Übernachtungsmöglichkeiten. Mehrere Hotels, etliche Pensionen aber auch Privatzimmer stehen zur Verfügung. Auf der Homepage der Gemeinde Winningen www.winningen.com können Sie hierzu viele Informationen erhalten. 

Helga König: Liebe Frau Heymann-Löwenstein, Sie gehören dem Kunst-Team Winnigens an. Worin bestehen die Aufgaben des Teams, wer gehört dem Team an und seit wann gibt es dieses Team schon?

Cornelia Heymann-Löwenstein: Unser jetziges Team existiert seit 2012 und besteht aus 10 Mitgliedern mit ganz unterschiedlichen Berufen und Berufungen. 

Die Hauptaufgabe des Teams ist die Organisation der Kunsttage. Dazu gehören die Auswahl der Künstler und die dazu passenden Orte zu treffen. Im Rhythmus von zwei Jahren werden jeweils ca. zehn neue Künstler an ca. zehn, teilweise stets wechselnden Orten ausgestellt. Das können private Keller oder Weingüter sein, ein Speicher, genauso wie ein Rathaus kann zur Galerie werden, aber auch eine Vinothek, Privaträume, aber auch öffentliche Plätze. Hier ist ein gutes Zusammenspiel von Räumen und Künstlern zu finden, eine große Herausforderung. 

Weiterhin beschäftigt sich das Team mit der Erstellung der Printmedien rund um die Kunsttage. Allem voran die Kunsttage Flyer, die Kataloge, ebenso die Gestaltung der Eintrittsbändchen, Plakate und Anzeigen. Weiterhin die Entwicklung neuer Ideen, Fördermöglichkeiten und Werbemaßnahmen. Außerdem sorgen wir für ein Wohlfühlklima, einen reibungslosen Auf- und Abbau der Kunst und viel positive Stimmung mit den Künstlern und Gästen während der Kunsttage. 

 Kunsttage-Team
Helga König: Nach welchen Kriterien suchen Sie die Künstler aus, die bei Ihnen ausstellen? 

Cornelia Heymann-Löwenstein: Erstes Kriterium ist die Qualität der Kunstwerke. Wir haben einen sehr hohen Anspruch, daraus ergibt sich eine besondere Herausforderung: Eingehen auf den jeweiligen, oft für Kunst untypischen Ort wie z. B. Keller, private Räume... Die Chemie zwischen Team und Künstler muss stimmen, ebenso zwischen Ort und Kunst und zwischen Künstler und Gastgeber. Oftmals ist dieser Findungsprozess langwierig. Wenn die Künstler und Orte gefunden sind, kommen sie nach Winningen, um verschiedene Ausstellungsorte in Augenschein zu nehmen. Wir selbst reisen zu Kunstmessen oder in die Ateliers der Künstler – bis alles "passt". Sehr schön für uns ist, dass Künstler, die schon teilgenommen haben, uns empfehlen und sich so neue Künstler bewerben

Helga König: Am Freitag den 9. Mai 2014 wird nicht nur die Ministerpräsidentin Malu Dreyer, sondern auch Prof. Dr. Beate Reifenscheid vom Ludwig Museum in Koblenz anlässlich der Eröffnung sprechen. Das zeigt, dass es sich um eine überregional anerkannte Veranstaltung handelt. Wird die Veranstaltung staatlich gefördert? 

Cornelia Heymann-Löwenstein: Ja – seit den 2. Kunsttagen werden wir vom Kultursommer Rheinland-Pfalz gefördert, so auch in diesem Jahr – das ist für uns eine Anerkennung der Qualität unserer Arbeit und natürlich ein wichtiger Finanzierungsbaustein – neben dem Kultursponsoring von Unternehmen und den Spenden von Privatpersonen sowie der Unterstützung durch die Ortsgemeinde Winningen. 

Helga König: Können Sie den Lesern etwas zu den Künstlern berichten, die in diesem Jahr ausstellen?

Cornelia Heymann- Löwenstein: Wir haben bei den diesjährigen 4. Winninger Kunsttagen wieder Künstler von internationalem Ruf nach Winningen holen können. Zum einen kommt der Bildhauer Thomas Röthel, der Skulpturen aus Cortenstahl fertigt. Dabei werden Teile des Stahls aufgeschnitten, dann gedreht und aufgebogen, was den zum Teil sehr mächtigen Objekten eine Leichtigkeit verleiht. Seine Werke werden im Weingut Heymann-Löwenstein zu sehen sein. Am gleichen Ort, in dem neuen Anbau des Weinguts, dem Kubus, werden die farbkräftigen Strukturmalereien des Antonio Marra zu sehen sein. Weiterhin haben wir Herbert Mehler gewinnen können. Auch er arbeitet mit Cortenstahl. Seine Skulpturen wirken eher floral und filigran. Der Ausstellungsort ist das Rathaus. Ebenfalls im Rathaus stellt Frau Sonja Edle von Hoeßle großformatige Malerei aus, die abstrakt gehalten ist, aber dennoch z.B. Wasser, Gräser oder Wiesen erahnen lässt. Massimo Danielis wird in der Vinothek kleinere druckgrafische Arbeiten zeigen. Frau Dorothée Rothbrust wird ihre Lotterweiber, schlanke, schlacksige Frauen, aus Holz gefertigt, in der ev. Kirche zeigen. Margareta Hesse malt auf Polyesterplatten transluzente Bilder, die sie übereinander schichtet. Diese Werke werden in der Gutsschänke Schaaf ausgestellt. Frau Heidi Gerullis wird im neuen Gemeindehaus eine raumfüllende Bodeninstallation zeigen und im angrenzendem Garten Edelstahlrohre wie Schilf erscheinen lassen. Frau Anne Nissen wird in einem fast unbekannten Winninger Keller, eine Videoinstallation entstehen lassen, die an biomorphe Gebilde erinnern. Die Künstlerin Frau Llaura Sünner fertigt Gegenstände aus Filz, oftmals maschinelle Teile, wie Zahnräder oder Motoren, diese Arbeiten werden im Winninger Museum zu sehen sein. Eine wahre Fülle und Vielfalt die den Besucher an den Kunsttagen in Winningen erwartet. 

Helga König: Wie darf man sich die Kunsttage in Winningen konkret vorstellen? 

Cornelia Heymann-Löwenstein: Bei diesen 4. Winninger Kunsttagen werden zehn Künstler an neun Orten ihre Kunst präsentieren. Die Ausstellungsorte sind von Freitag, den 09.05.bis einschließlich Sonntag, den 11.05.2014 geöffnet. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 09.05. um 17.00 in der ev. Kirche in Winningen statt. Öffnungszeiten und Programm entnehmen Sie bitte der Homepage. www. Kunsttage-winningen.com. Der Eintritt für alle Ausstellungsorte, für 3 Tage incl. Kunsttage Party, 10 €, Kinder unter 16 Jahre sind kostenfrei. Jeder kann auf eigene Faust die Orte erkunden oder an den geführten Rundgängen teilnehmen. Zwischendurch locken die Gaststätten zu einer kleinen Pause. In diesen Tagen weht ein besonderer Flair durch Winningen. Überall trifft man auf Kunstinteressierte und findet immer spannende Eindrücke und Gespräche auch mit den Künstlern, die vor Ort sein werden. 

Helga König: An wen können sich interessierte Künstler wenden und was sollten sie vorweisen, um in zwei Jahren erneut an den Kunsttagen in Winningen teilnehmen zu können. 

Cornelia Heymann- Löwenstein: Ansprechpartner ist Herr Hoffbauer, der Leiter der Touristik Winningen, Tel. 02606 2214 oder unter www.kunsttage-winningen.com. Noch besser gleich zu den 4. Winninger Kunsttagen kommen, um sich vor Ort von der Qualität Kunst und der guten Stimmung in unserer Gemeinde zu überzeugen. 

Liebe Frau Heymann-Löwenstein, danke für das aufschlussreiche Interview.

Ihre Helga König

Cornelia Heymann -Löwenstein: Auch ich danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie mir hier die Gelegenheit geben die Winninger Kunsttage vorzustellen und auf diese Art und Weise die Idee der Kunsttage weitertragen.

1 Kommentar:

  1. Danke, für das Interview; wir freuen uns sehr, dass die Kunsttage Winningen damit noch bekannter werden. Wie gesagt: Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall!

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