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Helga König im Gespräch mit Dr. Beate Forsbach, Inhaberin des Unternehmens "Edition Forsbach"

Liebe Frau Dr. Forsbach, Sie betreiben das Unternehmen "Edition Forsbach" auf Fehmarn, sind Verlegerin, Autorin und bieten zudem individuelles Buch-Coaching an. 

Helga König: Seit wann schreiben Sie Bücher und wo liegen die Themenschwerpunkte Ihrer eigenen Publikationen? 

 Dr. Beate Forsbach
Copyright: Rosemarie Hofer
Dr. Beate Forsbach:  Ganz grob gesagt: seit über 50 Jahren schreibe ich, genauer: seit 10 Jahren publiziere ich Bücher, und meine Themenschwerpunkte sind: Lebenskunst, Musik und Schreiben/Veröffentlichen. Im September 2005 erschien – nachdem ich seit 1987 zahlreiche Buchbeiträge und Fachartikel zur Musikpädagogik veröffentlicht hatte – mein erstes Buch, meine Dissertation "Fächerübergreifender Unterricht aus der Sicht des Faches Musik". 2007 und 2010 folgten zwei Fachbücher für den Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen. In all den Jahren bekam ich durch die verschiedenen Verleger, Herausgeber und Lektoren zahlreiche Anstöße, die mich herausgefordert haben, es selbst zu versuchen: als Autorin, Coach, Lektorin und Verlegerin. 2009 erschien mein erstes selbst produziertes Buch "Leben ist mehr. Lebenskunst lernen beim Älterwerden" als Geschenk zum 65. Geburtstag meines Doktorvaters. Daraus entwickelte sich ein Newsletter, dessen Texte 2010 in dem ebenfalls selbst produzierten Buch "Leben allein genügt nicht. Von der Kunst des Älterwerdens" erschienen. 2009 erschien "Der Geist von Armentarola" mit Geschichten und Bildern zum 70. Jubiläum meines Lieblingshotels in den Dolomiten. Diese drei Bücher habe ich bei Books on Demand produziert, aber überall stand bereits  "Edition Forsbach" drin, auch wenn der Verlag noch nicht gegründet war. Den Gedanken an einen eigenen Verlag hatte ich seit dem Frühjahr 2008. Die ersten Veröffentlichungen in der Edition Forsbach, die am 11. Februar 2011 gegründet wurde, waren zwei autobiographische Bücher über das Leben mit meinem kranken und später auch pflegebedürftigen Mann: "Die Probezeit. Über Abschiede, Neuanfänge und gute Freunde", sowie "Strandallee - ein Weg zum Glück", in dem auch unser Umzug auf die Insel Fehmarn im Jahr 2010 beschrieben ist. Anfang 2011 habe ich für einen Computerbuchverlag je ein Kapitel zum "Musikmachen mit Garageband" am Mac und am iPad geschrieben. 2011 erschien dort mein Buch "Wissenschaftliches Arbeiten am Mac". Mit "Sie schaffen das" ermutigte mich der junge Verleger, meinen eigenen Verlag zu gründen. Seit 2012 erscheint jährlich mein Fotokalender "Impressionen von der Sonneninsel Fehmarn", dazu kam 2014 der Aufsteller "Leben ist Mee(h)r – 52 Gedanken für ein glückliches und erfülltes Leben". 2013 begann die Reihe zum Schreiben & Veröffentlichen mit "Der Traum vom eigenen Buch“, „So schreiben Sie Ihr Buch" und  "So publizieren Sie Ihr Buch“, die 2015 noch ergänzt wird durch  "Word für Buchautoren" und "InDesign für Self-Publisher" mit konkreten Anleitungen für die jeweiligen Computerprogramme. ***** 
Übrigens habe ich beim Umzug Ende 2010 ein kleines Buch "Ullmchen in den Bergen" gefunden, das ich mit 8 oder 9 Jahren nicht nur geschrieben, sondern auch als Buch gestaltet habe: mit Umschlag, Cover, Titelblatt, Seitenzahlen, Abbildungen – offenbar ist es ein Kindheitstraum, der durch die Gründung meines Verlages so allmählich Realität wird. Viele Jahre wusste ich das nicht, aber inzwischen glaube ich, dass ich meine Berufung gefunden habe: Das Glück des Büchermachens.

Helga König: Was bezwecken Sie mit Ihren Büchern rund um das "Buchhandwerk"? 

Dr. Beate Forsbach:  Diese Bücher habe ich als Grundlage für das Buchcoaching und für die Teilnehmer an meinen Seminaren auf der Insel Fehmarn geschrieben. Ich möchte (angehenden) Autoren Tipps und Informationen, Motivation und Begeisterung vermitteln für den Weg von der Idee bis zur Publikation ihres Buches. Das dritte Buch zum Publizieren mit vielen hilfreichen Tipps richtet sich insbesondere an Selbstverleger. Mit den in den Büchern und Zusatzbänden enthaltenen Anleitungen für die Textverarbeitung Word und das Layoutprogramm InDesign möchte ich den Autoren helfen, das Niveau ihrer Eigenpublikation zu steigern – viele Selfpublisher leiden unter dem schlechten Ruf, dass ihre Bücher unprofessionell gemacht sind. 

Helga König: Was erwartet den Autor, wenn er von Ihnen gecoacht wird? 

 Edition Forsbach
Dr. Beate Forsbach: Begleitung und Unterstützung auf dem Weg von der Idee bis zur Publikation des eigenen Buches: schreiben muss natürlich jeder selber, auch Ideen muss jeder selber haben. Aber dann berate ich bei der Erarbeitung eines vermarktungsfähigen Buchkonzeptes und bei der Erstellung eines Exposés, das man nicht nur für die Bewerbung bei einem Verlag, sondern vor allem für sich selber braucht. Hier geht es auch um eine gute Gliederung und ein kommentiertes Inhaltsverzeichnis als Planungsgrundlage für das Buch – egal ob Roman oder Sachbuch. Weiter ist die genaue Bestimmung der Zielgruppe wichtig. Ich begleite die Autoren auch beim Schreiben des Manuskriptes – hier geht es besonders um Selbstmanagement (wie schaffe ich das Schreiben neben Familie und Beruf), Zeitplanung und schließlich immer wieder Motivation, Ermutigung bei Zweifeln und Krisen und Begeisterung im Blick auf das Ziel des eigenen Buches.

Helga König: Sie haben bislang Bücher von rund zwei Dutzend Autoren auf den Markt gebracht. Wie hoch legen Sie die intellektuelle Messlatte an, damit ein eingeschicktes Manuskript bei Ihnen die Chance hat, als Buch auf den Ladentisch zu gelangen? 

 Dr. Beate Forsbach
Copyright: Rosemarie Hofer
Dr. Beate Forsbach:  Zum Glück einer Verlegerin gehört es, die richtigen Autoren zu finden! Die intellektuelle Messlatte ist nicht unbedingt das Wichtigste für mich, sondern die Originalität und Qualität der Ideen und Gedanken, die aus dem immateriellen Zustand im Kopf des Autors in den materiellen Zustand in Form eines Buches gebracht werden sollen, um verbreitet zu werden und das Leben anderer Menschen ein kleines bisschen reicher zu machen. Ich habe Autoren, deren Schriftsprache nicht für eine gute Deutschnote gereicht hätte, die aber trotzdem mit Herz und Seele und mitten im und aus dem Leben schreiben. Letztlich muss mir die Buchidee gefallen – im vorigen Jahr fand ich das Kriterium, nur noch Bücher zu verlegen, die ich meinen Freunden schenken würde. Inzwischen ist es so, dass ich nur noch die Bücher verlege, die ich selber gerne lesen würde.

Helga König: Wie groß ist das Mitspracherecht der Autoren bei der Gestaltung ihrer Bücher und wie darf man sich den Weg vom eingeschickten Manuskript zum fertigen Buch vorstellen? 

Dr. Beate Forsbach:  Ich gehe auf die Vorschläge der Autoren zum Titel, zur Covergestaltung und zur Ausstattung des Buches ein und möchte am liebsten stets in Harmonie eine Lösung finden, die Autor und Verlag gleichermaßen zusagt. Allerdings kommt es immer wieder zu Entscheidungen, bei denen der Verlag sich auf sein vertragsgemäßes Recht beruft, denn er trägt ja auch das wirtschaftliche Risiko. Der Vertrag wird ja auf der Grundlage des eingereichten Exposés geschlossen. Das vollständige Manuskript muss dann ca. 6 Monate vor dem Erscheinungstermin vorliegen. Zunächst prüfe ich, ob das Manuskript dem Exposé entspricht, manchmal geht es mit der Bitte um Überarbeitung zurück an den Autor. Danach wird das Manuskript von der Lektorin bearbeitet. Gelegentlich wird der Autor um Ergänzungen oder sonstige Überarbeitungen gebeten. Schließlich erhält der Autor die fertigen Druckfahnen zur Drucksicht und Zustimmung, bevor das Buch gedruckt wird. Unter günstigen Umständen habe ich auch schon Bücher innerhalb von zwei Wochen gemacht, z.B. "Rundum gesund" von Sonja Volk und "16 Impulse für mehr Souveränität" von Stéphane Etrillard. 

Helga König: Eine Ihrer Neuerscheinungen stammt von der Autorin Rosemarie Hofer und heißt "Dulidu- Geduldig habe ich den Krebs besiegt". Können Sie die Leser über die Autorin und ihr Buch ein wenig aufklären? 

  Edition Forsbach
Dr. Beate Forsbach:  Rosemarie Hofer wurde im September 2013 meine Facebook-Freundin. Auf ihrem Profil sah ich eine attraktive Frau und bekannte Fotografin, die etwa fünf Jahr jünger als ich war. Erst im Mai 2014 erfuhr ich von ihrer Krankheit – Rosemarie Hofer schrieb mir, dass sie ein Buch DULIDU – wie ich geduldig den Krebs besiegte und einen Aufsteller plane. Ich war sofort begeistert – das hatte ich seit langem gesucht: Den Bericht einer Frau, die tatsächlich aus eigener Kraft gesund geworden war, indem sie verschiedene alternative Heilmittel eingesetzt hatte: Positives Denken, Aktivierung des Unterbewusstseins, Musik, Meditation, Hypnose, Spaziergänge in der Natur, Ernährungsumstellung, künstlerisches Gestalten. DULIDU entsprach genau dem, was ich gerne veröffentlichen wollte. Denn es würde ein Buch, das anderen Betroffenen Mut machen möchte, selbst die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Rosemarie Hofer wollte nicht über die Krankheit schreiben, sondern über die Lebensweise, mit der sie gesund geworden war. Die Botschaft ist, dass man fast alles selbst in der Hand bzw. im Kopf hat – und dass jeder das tun kann, was Rosemarie Hofer getan hat, um gesund zu werden.

Helga König:  Auch Stefan Etrillard wartet mit einer Neuerscheinung auf. Was spricht dafür, sich in diesem Buchfrühling mit seinen  "16 Impulsen für mehr Souveränität"  näher zu befassen?

 Dr. Beate Forsbach
Copyright: Rosemarie Hofer
Dr. Beate Forsbach:  Stéphane Etrillard ist internationaler Keynote Speaker und Executive Coach und zählt zu den meistgefragten Top-Wirtschaftstrainern im deutschsprachigen Raum. Er gilt als europäischer Experte für das Thema persönliche Souveränität. Er ist aber auch ein hochqualifizierter Autor, der bereits 40 Bücher in verschiedenen Verlagen veröffentlicht hat. Er schätzt es, wenn die Verlegerin noch selbst entscheidet und lektoriert – und so habe ich mich gefreut, sein Jubiläumsbuch zu publizieren. Es enthält 16 prägnante Aufsätze zu allen Themen seiner Veröffentlichungen – gut für diejenigen Leser, die ihn noch gar nicht kennen, genau wie für die, die seine Werke und sein Schaffen kennen und nun eine Art "Etrillard-Bibel" immer mit sich nehmen und darin lesen können. 

Helga König: Eine Ihrer Autorinnen ist Simone Langendörfer die seit dem 15.3.2015 täglich für die Leser von "Buch, Kultur und Lifestyle" einen Glückstipp bereithält. Was macht den generellen Reiz von Langendörfers Büchern aus? 

Dr. Beate Forsbach: Simone Langendörfer und ich kennen uns seit 2010 – damals schrieb ich eine Rezension zu ihrem ersten Buch "Große Lust auf ganz viel Glück". Es hatte mich fasziniert, weil Simone Langendörfer ihren Lesern auf überzeugende Art ihre Ideen vermittelt, wie man ein glückliches und erfülltes Leben führen kann. In meinem Verlag haben wir seit 2012 bereits neun Projekte realisiert – kleine und große Bücher, Kalender, CDs und eine DVD. Es ist faszinierend, wie Simone Langendörfer immer wieder neue Ausdrucksformen für ihre eigentlich einfachen Regeln für ein glückliches Leben findet, nunmehr auch schon mehrfach im Fernsehen, bei unzähligen Veranstaltungen und auf dem eigenen Youtube-Kanal. 

Helga König: Können Sie unseren Leser etwas Grundsätzliches über Ihr Buchprogramm berichten und vermitteln, welche Lese-Zielgruppe Sie erreichen möchten? 

 Edition Forsbach
Dr. Beate Forsbach:  Unter dem Motto  "Leben ist Mee(h)r – Für ein glückliches und erfülltes Leben" veröffentlicht die Edition Forsbach Literatur über Fehmarn, Lebenskunst, Gesundheit, Musik, Schreiben und Veröffentlichen. Es gibt auch die noch kleinen Programmgruppen Hunde, die aufgrund meiner persönlichen Leidenschaft als Ersthundebesitzerin für meine Berner Sennenhündin Senta, unser Verlagsmaskottchen, entstanden ist – hier geht es vor allem auch um einen Bereich der Lebenskunst. Viele Bücher wollen den Lesern Mut machen, ihr eigenes Leben positiv zu gestalten. Ich möchte damit vor allem die Zielgruppe Ü40 erreichen, Menschen, die nach Berufsfindungs-, Familien- und Kindererziehungsphase häufig nach einem Sinn für ihr Leben suchen, der bis ins hohe Alter richtungsweisend sein kann. 

Helga König: Bücher müssen kommuniziert werden, damit der Leser von deren Existenz erfährt. Sind die sozialen Netzwerke für Sie eine große Hilfe, Buchtipps zu verbreiten? 

 Dr. Beate Forsbach
Copyright: Rosemarie Hofer
Dr. Beate Forsbach: Ja, wobei ich mich in letzter Zeit für die Werbung vor allem auf Facebook konzentriere. Vor 7 Jahren trat ich in das Internetforum Seniorentreff ein, später in XING und Twitter. Ich habe viele Autoren in den Netzwerken gefunden, manchmal sogar persönliche Freunde für das reale Leben. Und da meine engsten Freunde nicht in den Sozialen Netzwerken verkehren, schreibe ich immer wieder Blogs und Newsletter, damit auch sie von meinem Leben und Schaffen erfahren. 

Helga König: Welchen strategisch sinnvollen Weg sehen Sie, um den Verlag, die Autoren, den Buchhandel und die Leser noch besser miteinander zu vernetzen? 

Dr. Beate Forsbach:  Ihr Online-Magazin "Buch, Kultur und Lifestyle", liebe Frau König, ist ein solcher sinnvoller Weg – ich bin glücklich, dass wir uns gefunden und Sie dieses Interview mit mir gemacht haben. Ich möchte meine Autoren nach Möglichkeit auch hier mit einbinden, ferner über Facebook und die neu gestaltete Verlagswebsite, auf der zukünftig immer mehr Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Verlag, Autoren, Lesern und Buchhandel entwickelt werden.

Helga König: Verbinden Sie mit Ihren Büchern (Ihren eigenen und jenen ihrer Autoren) eine Botschaft?

Dr. Beate Forsbach:  Ja: unsere Bücher, Kalender und Postkarten sind geprägt durch positive Gedanken für ein positives, gelingendes Leben.

Liebe Frau Dr. Forsbach,ich danke Ihnen für das aufschlussreiche Interview. 

Ihre  Helga König

http://www.edition-forsbach.de/

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