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Peter J. König und Helga König im Gespräch mit Thomas Schätzel, Weingut Kapellenhof, Selzen Rheinhessen

Lieber Herr Schätzel, dieser Tage haben wir für auf "Buch, Kultur und Lifestyle" sechs Ihrer Weißweine vorgestellt. Deshalb auch möchten wir heute einige  Fragen an Sie richten.


Helga König: Damit unsere Leser einen ersten Eindruck des Weingutes Kapellenhof bekommen, hier zunächst die Frage: In welchem Weinort ist das Gut zu finden, zu welcher Wein-Region gehört es und welche besonderen Bedingungen zeichnen die Region für den Weinbau aus? 

 Thomas Schätzel
Thomas Schätzel: Unser Weingut befindet sich in Selzen im mittleren Selztal in Rheinhessen. Die Selz ist der größte Fluss in dieser Region. Der Ostwestverlauf ähnelt dem des Rheins im Rheingau. Entsprechend ist auch die südliche Ausrichtung der Weinberge. 

Peter J. König: Wie lange existiert das Weingut Kapellenhof, wieviel Rebfläche werden kultiviert und welche Rebsorten werden hauptsächlich angebaut? 

Thomas Schätzel: Emil Schätzel, der spätere Ökonomierat, heiratete 1889 in das Weingut ein. Allerdings besteht dieses Weingut bereits seit dem 14. Jahrhundert und gehörte ursprünglich dem Wormser Domstift. Priester bewirtschafteten damals das Gut. 1254 gab es den ersten Winzer im Rheingau mit dem Namen Schätzel, der dann über mehrere Stationen auf den Kapellenhof gekommen ist.

 Thomas und Sabine Schätzel
Wir kultivieren 18 ha Reben. Überwiegend werden Rieslinge und Burgunder angebaut. Dabei zählen wir zu den Burgundern auch Chardonnay und St. Laurent. Zu den Silvanern haben wir eine besondere Beziehung, bauen zudem Müller -Thurgau und Sauvignon an und bei den Roten Dornfelder, Cabernet Cubin und Portugieser. Die klassischen Rebsorten sind bei uns mehr auf Tradition ausgerichtet. 

 Helga König
Helga König: Welche besonderen Lagen nennt das Gut sein Eigen und durch welches Terroir sind diese Weinberge geprägt? 

Thomas Schätzel: Im Osten liegt die Selzer Rheinpforte. Dies ist ein Löss-Lehmstandort. Der Selzener Osterberg besteht teilweise aus Sandmergelboden. Der Selzener Gottesgarten ist ein schwerer Tonmergel. Der Hahnheimer Knopf ist unsere Spitzenlage. Er ist aus reinem Kalkmergel. Der Sörgenlöcher Moosberg besteht aus Kalkstein. Das Besondere an den kalkhaltigen Böden ist der hohe ph- Wert, der die Weine mineralisch prägt. Enthalten ist Kalium, Kalzium und Magnesium. Dadurch wird die Beerensäure abgepuffert und die Frucht sowie die Aromen kommen besser zum Tragen. 

Die alkalischen Böden sind eine Besonderheit in Rheinhessen, denn weltweit werden indes 80% der Weine auf sauren Böden angebaut. Kurzum, unsere Weine sind filigraner, fruchtiger und magenfreundlicher. 

 Peter J. König
Peter J. König: Heutzutage hat jeder Winzer seine ganz eigene Philosophie, die seine Weine bestimmen, welche ist dies im Kapellenhof bei der Weinbergspflege, der Lese und der Kellerwirtschaft? 

Thomas Schätzel: Im Weinberg muss man möglichst viel richtig machen, d.h. man muss ihn naturnah bearbeiten. Im Herbst muss man im Keller genau beobachten,  sprich lange Hefelage, schonende Bearbeitung und möglichst wenig bewegen. 

Helga König: Der Klimawandel ist allerorts ein Thema, ganz besonders im Weinbau, der ja sehr entscheidend von der Natur abhängt, wie sieht dies in den Weinbergen des Kapellenhofs aus und wie wird darauf reagiert, etwa durch den Anbau anderer Rebsorten oder künstliche Bewässerung?

 Weingut Kapellenhof
Thomas Schätzel: Rheinhessen ist ein Trockengebiet Konkret bedeutet das 1700 Sonnenstunden und 450 Millimeter Niederschlag. Im Winter muss Wasservorsorge getroffen werden. Bewässerung ist nicht möglich, deshalb legen wir eine wasserschonende Begrünung an, indem wir alternierend jede zweite Zeile begrünen. Unsere Rebsorten – Riesling, Burgunder und Silvaner- werden spät reif. Der Klimawandel bringt uns, was das Ausreifen des Rebguts anbelangt, Vorteile. 

Helga König: Unsere Leser möchten immer auch sehr gerne die Weine des vorgestellten Weingutes probieren, welche Möglichkeiten gibt es diesbezüglich, etwa per E-Mail oder telefonisch? 

 Thomas Schätzel
Thomas Schätzel: Sie können alle unsere Weine nach Voranmeldung in der Vinothek probieren. Des Weiteren kann über Mail, Fax und Telefon bestellt werden und über den Weinshop auf den Homepage www.weingut-kapellenhof.de 

Peter J. König: Nichts ist authentischer als die Weine dort zu verkosten wo sie gewachsen sind und gemacht wurden, wie sieht es mit einer Weinprobe im Gut aus oder einer sonstigen Veranstaltung im Kapellenhof, wo die Weine probiert werden können? 

Thomas Schätzel: Die Veranstaltungen können sie unserer Website entnehmen. Dreimal im Jahr gibt es einen Veranstaltungskalender, wo wir alle herzlich einladen. 

Helga König: Um einen ersten Eindruck der Weine zu bekommen, wie sind diese zu charakterisieren und wodurch zeichnen sich diese aus? 

Thomas Schätzel: Unsere Weine sind terroirbetont mineralhaltig fruchtig und aromenreich, filligran, magen- und genussfreundlich. 

Peter J. König: Werden die Weine auch auf Weinmessen vorgestellt und wo z. B.? 

 Thomas Schätzel
Thomas Schätzel: Ja, z.B. auf der Weinmesse in Köln, Bad Homburg, Hamburg, München, Bremen, Düsseldorf.

Helga König: Unsere Leser interessiert auch sehr, ob die Weine bei professionellen Verkostungen prämiert worden sind, was gibt es dazu zu sagen? 

Thomas Schätzel: AWC Vienna, Eichelmann, Gault Millau, Meininger Rieslingpreis und aktuell im Mainzer Weinführer den 1. Platz für den Grauen Burgunder.


Lieber Herr Schätzel,  besten Dank für das aufschlussreiche Interview

Ihre Helga König, Ihr Peter J. König

Bitte klicken Sie auf den LInk, dann gelangen Sie zum Weingut Kapellenhof und können den Wein dort bestellen.www.weingut-kapellenhof.de 

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